Russlands Präsident Wladimir Putin warnte die USA vor schwerwiegenden Folgen, sollten sie weitreichende Tomahawk-Raketen an die Ukraine liefern. Der Einsatz solcher Waffen sei ohne US-Militärs nicht möglich, erklärte Putin auf dem politischen Waldai-Forum in Sotschi am Schwarzen Meer. «Das ist gefährlich.»
Die Waffenlieferungen würden zwar das Kräfteverhältnis auf dem Schlachtfeld nicht verändern, könnten aber die russisch-amerikanischen Beziehungen schwer beschädigen. Putin drohte mit einer «absolut neuen, qualitativ neuen Etappe der Eskalation». Russland werde seine Flugabwehrsysteme weiterentwickeln, um auch diese Raketen abzuwehren.
Bereitschaft für Nahost-Friedensplan
Moskau ist bereit, den Friedensplan von US-Präsident Donald Trump für den Nahen Osten zu unterstützen. Putin betonte, eine Zweistaatenlösung mit Israel und Palästina bleibe das wichtigste Element einer Friedenslösung in der Region. Er sei jedoch bereit, Trumps Modell eine Chance zu geben.
Entscheidend sei die Zustimmung aller Beteiligten - sowohl Israels als auch der Autonomieverwaltung der Palästinensergebiete und der Hamas. Der russische Präsident äußerte sich mehrere Stunden vor Außenpolitikexperten des vom Kreml initiierten Diskussionsklubs zu verschiedenen internationalen Themen.
Piraterie-Vorwürfe gegen Frankreich
«Das ist Piraterie», sagte Putin über die Festsetzung eines angeblich zur russischen Schattenflotte gehörenden Tankers durch Frankreich. Das Schiff sei in neutralen Gewässern gestoppt worden. In Paris wird vermutet, dass der Tanker mit rätselhaften Drohnenflügen über dänischen Flughäfen in Verbindung stehen könnte.
«Jetzt suchen sie dort Militärgüter, Drohnen, noch etwas. Da ist nichts. Das war nichts und da kann nichts sein», erklärte Putin. Er bestritt, dass Russland hinter den Drohnenflügen stecke und verglich die Ängste vor russischen Drohnen mit der UFO-Phobie vergangener Zeiten.
Drohungen gegen ukrainische Atomkraftwerke
Putin warf der Ukraine vor, das Umfeld des russisch besetzten Kernkraftwerks Saporischschja mit Artillerie zu beschießen. «Das ist ein gefährliches Spiel», warnte er. Die Ukrainer sollten an ihre anderen Kernkraftwerke denken.
«Was hindert uns daran, symmetrisch zu reagieren?», fragte Putin und drohte damit indirekt mit Angriffen auf ukrainische Atomkraftwerke. Diese Äußerung stellt eine erhebliche Eskalation der Rhetorik dar.
Vorwürfe gegen europäische Politik
Europa trage die Schuld daran, dass der von ihm befohlene Krieg gegen die Ukraine weiter andauere, behauptete Putin. Viele hätten versucht, eine friedliche Lösung zu finden, doch die europäischen Länder seien mit ihrer Politik der ständigen Eskalation dafür verantwortlich, dass dies nicht gelungen sei.
«Wir verfolgen die immer stärkere Militarisierung Europas aufmerksam», sagte er. Die deutsche Armee solle angeblich die stärkste in Europa werden. «Niemand zweifelt, dass Schritte Russlands, Gegenmaßnahmen Russlands nicht lange auf sich warten lassen.»
Lob für Trump als Gesprächspartner
Zur Verwunderung des Moderators Fjodor Lukjanow lobte Putin Trump als angenehmen Gesprächspartner. Natürlich liebe es Trump, «ein wenig zu provozieren», das sehe die ganze Welt. «Aber im Grunde ist er ein Mensch, der zuhören kann. Seltsamerweise hört er zu, hört und reagiert.»
Es sei angenehmer, wenn ein Mensch offen seine Meinung sage, als wenn man dessen Absichten erraten müsse, erklärte Putin. Diese überraschend positive Einschätzung des US-Präsidenten steht im Kontrast zu den sonstigen angespannten russisch-amerikanischen Beziehungen.
Milliardenschwerer Uran-Handel
Die USA kaufen weiterhin in großem Umfang Uran von Russland - allein in diesem Jahr für 1,2 Milliarden US-Dollar. «Die Amerikaner kaufen unser Uran, weil es günstig ist», erklärte Putin. Russland bleibe ein stabiler Lieferant mit 25 Prozent Marktanteil als zweitgrößter Anbieter in den USA.
Für das kommende Jahr rechne Moskau mit Einnahmen von 800 Millionen US-Dollar aus dem Uran-Geschäft. Trump hatte zuletzt EU-Länder und andere Rohstoffkunden kritisiert, dass sie weiter Energieträger von Russland kaufen und so den Krieg gegen die Ukraine mitfinanzieren.
(dpa) Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von Künstlicher Intelligenz überarbeitet.