Hunderttausende Israelis haben am Sonntag das Land mit einem landesweiten Streik lahmgelegt. Das Forum der Geiselfamilien, die größte Vereinigung von Angehörigen, forderte: «Bringt die 50 Geiseln zurück, beendet den Krieg.»
Demonstranten blockierten wichtige Verkehrsachsen, darunter die Autobahn zwischen Tel Aviv und Jerusalem. Sie zündeten Reifen an und verursachten erhebliche Staus. Die Polizei setzte Wasserwerfer ein und nahm 32 Menschen fest.
Vor Benjamin Netanjahus Residenz versammelten sich Dutzende Demonstranten mit Fotos von Geiseln und israelischen Fahnen. Auf dem «Platz der Geiseln» in Tel Aviv wurde eine riesige israelische Flagge mit Porträts der Entführten aufgehängt.
Gewerkschaft schwächt Proteste
Die mächtige Gewerkschaft Histadrut verweigerte jedoch die Teilnahme am Streik, wie mehrere Medien berichteten. Dies schwächte die erhoffte Wirkung der Proteste erheblich.
Finanzminister Bezalel Smotrich (Religiöser Zionismus) verurteilte die Demonstrationen scharf. Er nannte sie «eine perverse und schädliche Kampagne, die der Hamas in die Hände spielt». Der öffentliche Druck würde Israel zwingen, «sich seinen Feinden zu ergeben und seine Sicherheit und Zukunft zu gefährden».
Militär warnt vor Eskalation
Das israelische Sicherheitskabinett kündigte eine Ausweitung des Einsatzes gegen die Hamas an, einschließlich der Einnahme von Gaza-Stadt. Die Familien der Geiseln fürchten, dass dies zum Tod ihrer Angehörigen führen könnte.
Nach Angaben der Tagesschau warnte Generalstabschef Ejal Zamir vor den Risiken für Soldaten und verbliebene Geiseln. Gleichzeitig kündigte die Militärbehörde Cogat die Wiederaufnahme von Zelt- und Ausrüstungslieferungen für palästinensische Evakuierungsvorbereitungen an.
Die Hamas hatte mit ihrem Großangriff am 7. Oktober 2023 den Gaza-Krieg ausgelöst. Mehr als 1200 Israelis wurden getötet, 251 Menschen als Geiseln verschleppt. Von den ursprünglich Entführten hält die Hamas noch 49 Geiseln fest, nur 22 gelten als am Leben. Bei Israels militärischer Antwort starben nach Hamas-Angaben mehr als 61.800 Palästinenser.
Verwendete Quellen: "DPA", "Welt", "Tagesschau", "ntv" Hinweis: Dieser Artikel wurde mithilfe von Künstlicher Intelligenz überarbeitet.